Hallo Simmisti,
ich lese immer viel geballtes Halbwissen über "Simmerringe"
EINES VORWEG, Die "normalen Wellendichtringe sind genauso Benzin und Ölfest wie Vitonringe. Wer das Ammenmärchen verbreitet hat Viton ist benzinbeständiger wie NBR hat viel von keine Ahnung.
Überlegt doch mal wofür Wellendichtringe entwickelt worden sind: Um in Maschinen das Öl drinnen und Dreck draußen zu halten. Und das nicht statisch sondern in Bewegung.
Vitonrige in einem Simsonmotor zu verwenden ist Luxus der an den meisten Stellen unnötig ist.
VITON gibt es erst seit den ´50 Jahren, in der DDR meiner Info nach est seit den mitte `80. Vorher liefen die Simmen doch auch.
Also Simmerringe heißen eigentlich Wellendichtringe. Dabei wird unterschieden zwischen Axial und Radial - Wellendichtringen.
Der Name Simmerring wird abgeleitet durch den größten Hersteller von diesen Dichtungen - Simrit -
Radialwellendichtringe die für Drehbewegungen geeignet sind nennt man Radialwellendichtring. Einsatzbereich: Motoren / Maschinen
Diese Ringe sind NICHT für Axiale Gleitbewegungen geeignet.
Gabelsimmeringe sind Axialwellendichtringe die NICHT für Drehbewegungen geeignet sind. Der Unterschied ist in der Dichtlippenkonstruktion.
Die Wellendichtringe werden in verschiedenen Bauformen angeboten.
Mit und ohne Staublippe, Komplett oder nur Teilgummiert, mit Nirofeder, oder auch Federlos und und und.
In Besonderen Fällen ( z.B. Bei Automotoren) werden zwischen Motor und Getriebe auch Wellendichtringe mit Ölrückförderdrall verwendet. Diese erkannt man durch eine Schraffierung auf der Dichtlippe und ein Pfeil am Trägerteil. Diese Ringe sind Drehrichtungsgebunden.
Dichtringe die nach außen hin abdichten sollen würde ich IMMER mit Staublippe nehmen. In geschlossenen Gehäusen bringt die Staublippe keine Vorteile aber es steigt die Gefahr von Pfeifgeräuschen.
Zwischen die Dichtlippe und die Staublippe muss vor der Montage IMMER etwas Fett gestrichen werden.
MATERIAL:
Das die "normalen" Wellendichtringe ( NBR ) nicht Öl und Benzinfest sein sollen ist der größte Schwachsinn der Welt.
NBR: = Nitril-Butadien-Kautschuk
Handlsnamen: Perbunan®, Hycar®, Krynac®, Elaprim®, JSR-N®, Chemigum®
In Hydraulik und Pneumatik, Beständig gegen Hydrauliköle, Wasserglykole und ÖL in Wasser-Emulsionen, Mineralöle und Mineralölprodukte, tierische und pflanzliche Öle, Benzin, Heizöl, Wasser bis ca. 70°C, Luft bis 90°C, Butan, Propan, Methan, Ethan
VITON: = Fluor-Kautschuk, Fluorkarbon-Kautschuk
Handelsnamen: Viton®, Tecnoflon®, Fluorel®, Dai-el®
FPM zeichnet sich durch hervorragende Beständigkeit gegen hohe Temperaturen, Ozon, Sauerstoff, Mineralöle, synthetische Hydraulikflüssigkeiten, Kraftstoffe, Aromate, viele organische Lösungsmittel und Chemikalien aus.
Die Gasdurchlässigkeit ist gering und ähnlich der von Butyl-Kautschuk. Spezielle FPM-Mischungen besitzen höhere Beständigkeiten gegen Säuren, Kraftstoffe, Wasser und Wasserdampf.
Hitzebeständigkeit: bis etwa +200°C kurzzeitig höher
Kältebeständigkeit: bis etwa - 25°C (teilweise - 40°C statisch)
Chemische Beständigkeit:
- Mineralöle und Mineralfette, geringe Quellung bei ASTM Öl Nr. 1 - 3
- Schwerentflammbare Druckflüssigkeiten der Gruppe HFD
- Silikonöle und Silikonfette
- Pflanzliche und tierische Öle und Fette
- Alphatische Kohlenwasserstoffe (Benzin, Butan, Propan, Erdgas)
- Aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol)
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe (Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff)
- Kraftstoffe, methanolhaltige Kraftstoffe
- Hochvakuum
- Sehr gute Ozonbeständigkeit, Wetterbeständigkeit und Alterungsbeständigkeit
Nicht beständig:
- Polare Lösungsmittel (Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat, Diäthyläther, Dioxan)
- Skydrol 500 und Skydrol 7000
- Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis
- Ammoniakgas, Amine, Alkalien
- Überhitzter Wasserdampf
- Niedermolekulare organische Säuren (Ameisensäure und Essigsäure)
Der Unterschied zwischen FPM und FKM liegt nur in der Bezeichnung: FPM (nach DIN / ISO) und FKM (nach ASTM)
Sonstige Bezeichnungen: Fluorkarbon, Fluorkautschuk
Farben ( in Deutschland )
Schwarz: Meist NBR als sogenannte Handelsware auch Asien.
Die Qualität ist hoch. Für Simson Motoren an Stellen die nicht besonders heiß werden OK wie Kickstarterwelle usw. ( ca. 70°C dauerhaft )
Blau: Auch NBR jedoch von Simrit bzw. Freudenberg. Erkennbar am cfw Zeichen für Carl Freudenberg Werke.
Einsatzbereiche wie oben jedoch durch höhere Maßhaltigkeit langlebiger.
Braun: Oft Viton. Thermisch höher belastbar wie NBR ( ca. 200°C ) dauerhaft kurzzeitig auch höher.
Viton kann aber auch schwarz sein.
Dichtung die in Hydraulik eingesetzt werden sind normalerweise keine Wellendichtringe da diese nur 0,5 bar in stabilisierter Ausführung auch 5 - 8 bar aushalten.
Hydraulikdichtung nenn man Stangendichtung oder Nutring. Immer ohne Feder, beständig gegen mehrere hundert bar.
Gruß Jan
ich lese immer viel geballtes Halbwissen über "Simmerringe"
EINES VORWEG, Die "normalen Wellendichtringe sind genauso Benzin und Ölfest wie Vitonringe. Wer das Ammenmärchen verbreitet hat Viton ist benzinbeständiger wie NBR hat viel von keine Ahnung.
Überlegt doch mal wofür Wellendichtringe entwickelt worden sind: Um in Maschinen das Öl drinnen und Dreck draußen zu halten. Und das nicht statisch sondern in Bewegung.
Vitonrige in einem Simsonmotor zu verwenden ist Luxus der an den meisten Stellen unnötig ist.
VITON gibt es erst seit den ´50 Jahren, in der DDR meiner Info nach est seit den mitte `80. Vorher liefen die Simmen doch auch.
Also Simmerringe heißen eigentlich Wellendichtringe. Dabei wird unterschieden zwischen Axial und Radial - Wellendichtringen.
Der Name Simmerring wird abgeleitet durch den größten Hersteller von diesen Dichtungen - Simrit -
Radialwellendichtringe die für Drehbewegungen geeignet sind nennt man Radialwellendichtring. Einsatzbereich: Motoren / Maschinen
Diese Ringe sind NICHT für Axiale Gleitbewegungen geeignet.
Gabelsimmeringe sind Axialwellendichtringe die NICHT für Drehbewegungen geeignet sind. Der Unterschied ist in der Dichtlippenkonstruktion.
Die Wellendichtringe werden in verschiedenen Bauformen angeboten.
Mit und ohne Staublippe, Komplett oder nur Teilgummiert, mit Nirofeder, oder auch Federlos und und und.
In Besonderen Fällen ( z.B. Bei Automotoren) werden zwischen Motor und Getriebe auch Wellendichtringe mit Ölrückförderdrall verwendet. Diese erkannt man durch eine Schraffierung auf der Dichtlippe und ein Pfeil am Trägerteil. Diese Ringe sind Drehrichtungsgebunden.
Dichtringe die nach außen hin abdichten sollen würde ich IMMER mit Staublippe nehmen. In geschlossenen Gehäusen bringt die Staublippe keine Vorteile aber es steigt die Gefahr von Pfeifgeräuschen.
Zwischen die Dichtlippe und die Staublippe muss vor der Montage IMMER etwas Fett gestrichen werden.
MATERIAL:
Das die "normalen" Wellendichtringe ( NBR ) nicht Öl und Benzinfest sein sollen ist der größte Schwachsinn der Welt.
NBR: = Nitril-Butadien-Kautschuk
Handlsnamen: Perbunan®, Hycar®, Krynac®, Elaprim®, JSR-N®, Chemigum®
In Hydraulik und Pneumatik, Beständig gegen Hydrauliköle, Wasserglykole und ÖL in Wasser-Emulsionen, Mineralöle und Mineralölprodukte, tierische und pflanzliche Öle, Benzin, Heizöl, Wasser bis ca. 70°C, Luft bis 90°C, Butan, Propan, Methan, Ethan
VITON: = Fluor-Kautschuk, Fluorkarbon-Kautschuk
Handelsnamen: Viton®, Tecnoflon®, Fluorel®, Dai-el®
FPM zeichnet sich durch hervorragende Beständigkeit gegen hohe Temperaturen, Ozon, Sauerstoff, Mineralöle, synthetische Hydraulikflüssigkeiten, Kraftstoffe, Aromate, viele organische Lösungsmittel und Chemikalien aus.
Die Gasdurchlässigkeit ist gering und ähnlich der von Butyl-Kautschuk. Spezielle FPM-Mischungen besitzen höhere Beständigkeiten gegen Säuren, Kraftstoffe, Wasser und Wasserdampf.
Hitzebeständigkeit: bis etwa +200°C kurzzeitig höher
Kältebeständigkeit: bis etwa - 25°C (teilweise - 40°C statisch)
Chemische Beständigkeit:
- Mineralöle und Mineralfette, geringe Quellung bei ASTM Öl Nr. 1 - 3
- Schwerentflammbare Druckflüssigkeiten der Gruppe HFD
- Silikonöle und Silikonfette
- Pflanzliche und tierische Öle und Fette
- Alphatische Kohlenwasserstoffe (Benzin, Butan, Propan, Erdgas)
- Aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol)
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe (Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff)
- Kraftstoffe, methanolhaltige Kraftstoffe
- Hochvakuum
- Sehr gute Ozonbeständigkeit, Wetterbeständigkeit und Alterungsbeständigkeit
Nicht beständig:
- Polare Lösungsmittel (Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat, Diäthyläther, Dioxan)
- Skydrol 500 und Skydrol 7000
- Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis
- Ammoniakgas, Amine, Alkalien
- Überhitzter Wasserdampf
- Niedermolekulare organische Säuren (Ameisensäure und Essigsäure)
Der Unterschied zwischen FPM und FKM liegt nur in der Bezeichnung: FPM (nach DIN / ISO) und FKM (nach ASTM)
Sonstige Bezeichnungen: Fluorkarbon, Fluorkautschuk
Farben ( in Deutschland )
Schwarz: Meist NBR als sogenannte Handelsware auch Asien.
Die Qualität ist hoch. Für Simson Motoren an Stellen die nicht besonders heiß werden OK wie Kickstarterwelle usw. ( ca. 70°C dauerhaft )
Blau: Auch NBR jedoch von Simrit bzw. Freudenberg. Erkennbar am cfw Zeichen für Carl Freudenberg Werke.
Einsatzbereiche wie oben jedoch durch höhere Maßhaltigkeit langlebiger.
Braun: Oft Viton. Thermisch höher belastbar wie NBR ( ca. 200°C ) dauerhaft kurzzeitig auch höher.
Viton kann aber auch schwarz sein.
Dichtung die in Hydraulik eingesetzt werden sind normalerweise keine Wellendichtringe da diese nur 0,5 bar in stabilisierter Ausführung auch 5 - 8 bar aushalten.
Hydraulikdichtung nenn man Stangendichtung oder Nutring. Immer ohne Feder, beständig gegen mehrere hundert bar.
Gruß Jan