Vergaser BVF 16N3

Guten Abend Simson-Gemeinde,

meine Name ist Daniel und ich komme aus dem kleinen Örtchen Prenzlau. Oldenburg durfte ich mir aber auch schon ansehen weil ich ab und zu beruflich dort bin. Ich fahre seit einem halben Jahr einen Simson S51 B2-4 weil mein Chinaroller mich gnadenlos enttäuscht hat. Ich glaube jetzt fahre ich richtig, denn mein fast 30 Jahre alte gefährt ist zuverlässiger als ein einjähriger Roller. Nun soviel zu mir

Meinen Simson habe ich gebraucht gekauft und baue ihn nun neu auf. Er soll optisch Möglichs nah am original bleiben. Die 6 Volt E-Zündung habe ich bereits gegen eine 12 Volt VAPE-Zündung getauscht und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Nun war der Vergaser an der Reihe. Verbaut war ein 16N1-11, diese hatte aber ein paar Probleme mit dem Standgas und dem Schwimmer. Wenn ich vergessen habe den Benzinhahn zu schließen stand der Simmi fast immer in einer Pfütze aus 1:50. Ein "Simson-Experte" und Ersatzteilhändler hat mir geraten den Vergaser zu tauschen. Es sei sinnlos den alten zu reinigen und zu reparieren, besser solle ich einen neuen bei ihm kaufen. Er hat mir dann einen 16N3-4 angedreht.

Nach dem Einbau habe ich ihn eingestellt wie im Handbuch beschrieben. Die Nadel hängt auf der vorgegebenen Kerbe, die Seilzüge sitzen richtig in ihren Widerlagern und beide Schrauben habe ich entsprechend eurer Beschreibung eingestellt bei warmen Motor.

Nun habe ich folgende Probleme:
1.) Der Anzug ist schlechter. Topspeed bleibt aber bei 65 Km/h.
2.) Das Standgas ist sehr niedrig und klingt als wenn der Motor gleich aus geht. Ab und zu geht er auch aus.
3.) Er startet nur mit gezogenem Startvergaser. Auch bei Außentemperaturen von 30 Grad.
4.) Ich muss 3 bis 5 mal kräftig durchtreten bis der Motor anspringt (beim alten Vergaser waren es nur 1 bis 2 Tritte)
5.) Schließt man den Startvergaser läuft der Motor oft (aber nicht immer) "unsauber" und tourt schlecht hoch. Manchmal bockt er wie ein Esel beim Gas geben.
6.) Wenn der Startvergaser offen ist muss man den Gasgriff immer ein Stück gezogen halten damit der Motor nicht absäuft. Man steht dann mit jaulendem schnell drehendem Motor an der Kreuzung.


Es tut mir leid wenn ich zum 1000. mal die dumme Frage stelle wie man den Vergaser bezwingt aber ich komme echt nicht weiter und alle Anleitungen hier im Forum und im Netz haben mir bisher nicht geholfen

Hallo!

Na da hat der Händler aber erstmal an sich gedacht.

1. Das sollte definitiv nicht so sein.
2. Das ist beim N3 relativ normal. So hoch wie beim N1 bekommt man das Standgas da nicht. Aber der Motor sollte natürlich schon am Leben bleiben.
3. Das ist so genau richtig.
4. Naja, das kann jetzt einfach an Deiner Art liegen zu starten.
5. Wann schließt Du den Startvergaser denn? Sofort nach dem Anspringen? Das der einen kurzen Moment noch offen bleiben muß ist normal.
6. Das kommt auch wieder darauf an wann das so ist. Passiert das wenn der Motor noch kalt ist, ist das auch relativ normal.

Im großen und ganzen würde ich sagen fehlt da noch ein klein wenig die Feinabstimmung. Trotz neuem Vergaser würde ich auch den Schwimmerstand kontrollieren. Das stimmt auch oft nicht.
Isolierflanschdichtung und Ansaugmuffe sind i.O.?

Hi,

statt einer Feile würde ich Sandpapier auf Glasplatte nehmen.

Grüße und DAnk

Beim 16N3 ist das Leerlaufgemisch besser (magerer) - da muss man sich angewöhnen, zum Start den Startvergaser zu benutzen

Auch darf man nicht feig sein, bei nachgekauften 16N3 die Plombe zu entfernen und die Gemischschraube einzustellen. Die werkseitige Einstellung passt selten (und dann zufällig) auf den individuellen Motor.

Also ich muss sagen das ich das Einstellen an sich nicht sonderlich schwer fand.
Woran ich mich aber wohl nie gewöhnen kann ist das ich im Standgas fast mitzählen kann.
1'200 ist echt sehr wenig, aber ich bekomme ihn einfach nicht höher.
:roll:

Ja nö, es ist doch so: Wenn alle Motoren mit der gleichen Einstellung dieser Schraube gut laufen würden, dann bräuchte man diese Schraube gar nicht, könnte man schon in der Konstruktion des Vergasers direkt weglassen und einen Durchlass fester Größe setzen.

Der Unterschied liegt daran, wie diese "werkseitige Einstellung" zustandekommt:

Wo bereits in Suhl ein 16N3 auf den Motor montiert und dann eingestellt und verplombt wurde, da kann und soll man die Plombe in Ruhe lassen - denn es wurde ja dieser Vergaser auf diesem Motor eingestellt.

Wenn du jetzt aber einen neuen 16N3 einzeln "voreingestellt" kaufst und dann auf deinen Motor baust, dann stimmt das naturgemäß sehr wahrscheinlich nicht zusammen.

Dass die einzeln verkauften Vergaser schon verplombt sind, ist ausgesprochen dämlich und m.E. ganz vornedran bei den Gründen, warum so viele Leute mit diesen Vergasern nicht klarkommen.

Da hast Du Recht.

1cm ab Oberkante Schwimmergehäuse.