[Erledigt]Keine Zündfunke mehr nach ein paar Kilometern

Hallo, allerseits, ich hatte das Problem, dass ich nach ein paar Kilometern Fahrt kein Zündfunke mehr hatte.

Ich habe einen elektrischen Geber

Ich habe dann mit dem Multimeter die Zündung durchgemessen, und festgestellt, dass ich am Geber einen unendlichen Wiederstand hatte (bzw. keinen elektrischen Kontakt).

Daher habe ich gestern Polrad und Grundplatte mal ausgebaut, weil ich die Lötstellen / Blaues kabel kontrollieren wollte. Nach ein bisschen Gefummel / drüberstreicheln etc. hatte ich plötzlich wieder einen blauen Zündfunken. Also alles wieder freudig zusammen gebaut. obwohl mir die wirkliche Fehlerursache nicht klar war.

Natürlich war ich wieder zu optimistisch. Auf der Fahrt, wo ich einem Verwandten seinen Abzieher zurückbringen wollte, stand ich dann wieder ohne Zündfunken.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich doch den Geber tauschen muss inkl. Grundplatte.

Meine Fragen wären: Wenn ich die Grundplatte mit Geber tausche, muss ich dann alle Kabel neu löten (also auch die Spulen), oder kann ich die alten Spulen einfach von der alten Grundplatte abschrauben und auf der neuen Grundplatte wieder draufschrauben, ohne dass das Durchziehen von Kabeln etc. an einer Stelle ein neu anlöten zwingend erforderlich macht? Davon würde ich auch abhängig machen, ob ich nicht vielleicht gleich eine komplett ausgestattete Grundplatte alternativ bestelle.
Dass ich den Geber neu löten muss, ist, denke ich, ja mal klar.

PS / (Off Topic): Schön, dass es dieses Forum gibt. Als ich vor 14 Jahren Jahren meine erste Simson bekommen hatte (mit 15 Jahren), gab es das Internet noch kaum, man war gerade hier im "Westen" in Südoldenburg/Cloppenburg Hinterhofwerkstätten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, oder musste alles selbst machen (wie? ohne die Fachkenntnisse und die fehlenden Möglichkeiten des Austausches mit anderen.)

@ WeissesRauschen, Herzlich Willkommen hier.

Wenn es an dem Geber liegt, mußt Du Dir eine Grundplatte mit Geber besorgen. Der Geber ist dann aber schon auf der Grundplatte drauf. Deine Spulen überträgst Du dann einfach auf die neue GP.

Bevor Du das machst, kontrolliere Deine Zündkerze, Deinen Zündkerzenstecker, das Zündkabel und die Zündspule. Vielleicht hat sich da was gelockert und bekommt dann und wann keinen Kontakt.

Berichte dann bitte, ja?

Wie hast Du den denn gemessen?

Exakt, wie von froggy beschrieben.

Ich habe erst das Polrad demontiert und das Blaue Kabel vom Steuerteil-Stecker bis zur Lötstelle am Geber durchgemessen.
Das war dann OK.

Dann habe ich den Masseanschluss gemessen ab Lötstelle mit Durchgangsprüfer, war auch OK

Dann habe ich den Geber ohne Polrad an beiden Lötstellen gemessen.
Keine messbaren Werte.

Weil der Geber ja so etwas wie ein Schalter sein könnte, denke ich, dann mit Polrad am blauen Kabel am Steuerteil gegen die Masse.

Ich habe von den Werten genannten Werte 15 bzw. 30 ohm hier im Forum gelesen, wie muss man sich das vorstellen? bzw. als welche Art von Bauteil muss man sich den Geber vorstellen?

Danke dir Thyr, jetzt habe ich das Bauteil verstanden.

Und ich bin jetzt 100% sicher, dass das Teil hin ist und raus muss.

Gott sei Dank ist nicht mein Multimeter hin , denn Widerstand soll man ja nur spanungslos messen. Hätte ich gewusst, dass es eine Spule ist, hätte ich nicht bei drehendem Polrad gemessen.

Mein jetziger Geber ist wohl kein Nachbau, weil die S51 seit 14 Jahren in meinem Besitz ist, und nie getauscht wurde. selbst wenn, würde es keine Rolle spielen, bin ja jenseits von Gut und Böse mit meinen (nicht) gemessenen Werten.

So, nach etwas längerer Zeit, hier mal ein Bericht zu meiner Reperatur, dem Tausch der Grundplatte:

Nachdem ich drei Wochen lang überhaupt keine Zeit hatte mich um meine Simson zu kümmern, habe ich gestern die Grundplatte ausgetauscht:

Die neue Grundplatte (und noch vieles mehr, so ca. 30 Teile) habe ich mir bei Bodo von der Schwalbenklinik bestellt. Hat alles super geklappt, danke Bodo!
Ich habe die billige Version genommen, weil hier irgendwo gesagt wurde, dass es da bei Grundplatten keine Qualitätsunterschiede und auch sonst Unterschiede gibt.

Nach dem Ausbau der alten Grundplatte gab es leider ein paar Überraschungen:

1. Entgegen einiger Aussagen hier, war es nicht einfach möglich, die alten Spulen ohne erneutes Ablöten und wieder neu anlöten zu übertragen, weil die Spulen nicht durch die Löcher in der Grundplatte passten, also nicht einfach eingefädelt werden konnten. Na ja, musste dann halt 6 Kabel umlöten statt nur 2 Kabel. Ingesamt hat das Löten aber bei weitem nicht so lange gedauert wie befürchtet, und war auch nicht fummelig.

2. Zweite Überraschung: Die neue Grundplatte hatte gar keine Gewinde für 4mm Schrauben zur Befestigung der Spulen wie die alte Platte! Genauer gesagt, gar keine Gewinde. Auch mit Muttern konnte von den alten Schrauben wegen der zu kurzen Länge keine mehr verwendet werden!
Da es in der Werkstatt in der Länge, die ich benötigte, auch keine passenden 4nmm Schrauben gab, musste ich mir erst einmal welche herstellen (Länge zurechtschneiden mit der Metallsäge, Gewinde für die Mutter schneiden.
Mit den neuen Schrauben und Muttern ließen sich dann später (nach Behebung der 3. Überraschung) die Spulen auch wieder adequat befestigen.

3. und schlimmste Überraschung: Für die überstehendenden "Flügelchen" des Metallkernes meiner 3 alten Spulen wies die alte Grundplatte Einfräsungen in der Grundplatte auf. Auf der neuen Platte waren diese Einkerbungen nur für 2 der 3 Spulen vorhanden! Warum dies so ist, weiss ich nicht. Vielleicht sind neuere Spulen irgendwie schmaler. Wie dem auch sei: Nun stand ich vor der Entscheidung, entweder ein Stück vom Metallkern einer Spule ab zu flexen, oder direkt eine neue Grundplatte (die richtige ) zu bestellen.
Die Lösung tat sich in Form einer Druckluft-betriebenen Fräse auf, mit der wir in die neue Grundplatte Aussparungen wie in der alten Platte gefräst haben.
Ich denke mal, dass durch die Schraubenlöcher und Schrauben eine Passgenauigkeit der Spule wie vorher einigermaßen gewährleistet ist.
Wenn jetzt das Polrad an der Spule schleift, kriege ich den Schaden wohl früh genug mit. Sehen konnte ich erst einmal nichts.

Fazit: Irgendwie hat die Reparatur wieder viel länger gedauert als gedacht, und wäre ohne professionelle Werkstattausstattung kaum überhaupt möglich gewesen. Beim nächsten Mal werde ich schauen, dass die die Replikas/Ersatzteile etc. WIRKLICH exakt dem Original entsprechen.

Ach ja, das Wichtigste: Ich habe jetzt wieder einen kräftigen Zündfunken.
Ob sonst noch irgendwas nicht in Ordnung ist am Motor, wird sich in den nächsten Wochen zeigen